Nach der historischen Wahl in Brasilien Ende Oktober 2022 stehen die Zeichen dort auf Wandel. Der neue Präsident Lula da Silva hat versprochen, die Rettung des Amazonaswalds zu einer Priorität zu machen und die unter Bolsonaro massiv geschwächten Umwelt- und Indigenen-Behörden zu stärken. In seiner ersten Amtszeit hatte Lula u.a. gegen Hunger, Armut und Gewalt gekämpft und sich für Bildung und größere Gerechtigkeit für vulnerable Gruppen eingesetzt, war jedoch zugleich in Korruptionsskandale verwickelt.
Pirmin Spiegel, Hauptgeschäftsführer des Werkes der Entwicklungszusammenarbeit Misereor, kennt Brasilien aus 15 Jahren Arbeit vor Ort gut. Gemeinsam mit Amnesty-Brasilienexpertin Melina Teubner informiert er im Podiumsgespräch über die aktuelle politische Situation. Der Fokus liegt dabei auf benachteiligten Gruppen wie Indigene, Wanderarbeiter*innen, LGBTIQ-Communities, Flussanrainer*innen und Opfer der Zerstörungen im Regenwald.
Die zeitgenössischen kritischen Texte stammen vom brasilianischen Erfolgsautor Luiz Ruffato (*1961), der selbst in einer armen Migrantenfamilie aufwuchs. In seinen szenischen Romanen porträtiert er die zerrissene brasilianische Gesellschaft. Forró Regensburg e.V., ein Verein für brasilianischen Paartanz, wird den kulturell-politischen Abend tänzerisch und musikalisch begleiten.
Amnesty International und das Turmtheater laden herzlich ein, sich an diesem Abend atmosphärisch nach Brasilien entführen und tagesaktuell informieren zu lassen.